Selbstreflexion
„Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung." - Platon
Selbstreflexion erachte ich als eine der allerwichtigsten und entscheidendsten Kompetenzen im Leben. Ziel dieser Bewusstseinsarbeit ist es, ein Mensch zu sein, der im vollen Besitz seiner Persönlichkeit ist und bewusst seine Stärken und Schwächn erkennt und akzeptiert. Meine autobiografische Erzählung soll als Beispiel dafür dienen, denn Biografiearbeit ist eine strukturierte Form zur Selbstreflexion und angewandte Methode, die Ereignisse, Erfahrungen, Begegnungen, Erfolge, Misserfolge usw. untersucht und einen darin verborgenen inneren Zusammenhang aller Ereignisse zu finden versucht. Dadurch bekommt man schließlich eine klarere Perspektive auf sich selbst.
"Die Reflexion der biografischen Vergangenheit dient ihrem Verständnis in der Gegenwart und einer möglichen Gestaltung der Zukunft." (Wikipedia)
Um als Musiker*in außergewöhnliche instrumentaltechnische, künstlerische, körperliche und mentale Fähigkeiten erbringen und sein vollstes Potenzial zu entfalten zu können, ist eine - wie im Spitzensport - in allen Bereichen professionelle und strukturierte Arbeitsweise Voraus-setzung. Dies erfordert ebenfalls Selbstreflexion im Denken und Handeln. Dann ist es möglich, Höchstleistungen auf den Punkt gesteuert bewusst abrufen zu können.
Dies sind die Gründe, warum dieses Thema im Mittelpunkt meines Tuns steht. Folgende Zitate stammen aus unten angehängtem, sehr empfehlenswertem Artikel:
"Erfolg hat etwas mit Selbstreflexion zu tun"
"Wer sich selbst reflektiert, arbeitet gleichzeitig an den wichtigsten Baustellen seines Lebens: an seinem Erfolg, seiner Lebenszufriedenheit und an seiner Gesundheit.
Und Erfolg hat – über die damit oft verbundene Anerkennung durch andere Personen hinaus – noch mehr zu bieten: Erfolge haben Relevanz für unser Selbstwertgefühl."
"Selbstreflexion ist in unserem Bildungssystem allerdings eher unerwünscht"
"Wir lernen Selbstreflexion nirgends – im Gegenteil: Sie wird uns in Schule, Ausbildung und Studium nahezu systematisch abtrainiert, da wir im Zuge und zur Förderung unserer Entwicklung selten in die Analyse und Bewertung des von uns Geleisteten einbezogen werden, sondern darin trainiert werden, die von anderen Personen ausgesprochene Beurteilung so anzunehmen – am besten ohne genauer nachzufragen."
Selbstreflexionskompetenz:
"Selbstreflexion bietet die Chance, so zu handeln, wie es den eigenen Bedürfnissen und Zielen entspricht, anstatt den in der eigenen Lebensgeschichte erworbenen und oft unreflektiert praktizierten Reflexen und Mustern zu folgen.
Selbstreflexion – zu verstehen, warum ich eigentlich so handle, was mich dazu antreibt, und zu überlegen und zu entscheiden, ob das für meine Interessen und Vorhaben günstig ist oder nicht, ob ich künftig in ähnlichen Situationen wiederum reagieren will oder vielleicht bewusst antworten, – könnte also zunehmend dazu führen, dass ich mich immer mehr – auch in der Rückschau – mit dem identifizieren kann, was ich sage, tue oder lasse.
Unter Selbstreflexionskompetenz verstehen wir den Mut und die Fähigkeit, sich mit den eigenen Empfindungen, Überlegungen und Handlungsmöglichkeiten differenziert auseinanderzusetzen – vor allem im Bezug auf ihr Entstehen und ihr Wirken. Diese Kompetenz hat aber nur dann Sinn – und wird eben auch nur dann von Dauer sein, wenn sie zu konkreten wohlüberlegten und als für sich stimmig empfundenen Handlungen und Lerngewinnen führt."
Aus: Handbuch PersonalEntwickeln Verlag Deutscher Wirtschaftsdienst 2015