Biografie
Susanne Schlusnus wurde 1974 in Wiesbaden geboren und ist die Urgroßnichte des deutschen Baritons Heinrich Schlusnus (1888 - 1952). Sie besitzt die deutsche und die österreichische Staatsbürgerschaft. Während ihrer Zeit als Altistin im Kinder- und Jugendchor des Hessischen Staatstheater Wiesbaden begann sie als Zwölfjährige mit dem Oboenunterricht und spielte schon vier Jahre später als Aushilfe im Hessischen Staatsorchester Wiesbaden.
1992 bis 1997 studierte sie bei Heinz Holliger in Freiburg und hatte in dieser Zeit bereits einen Zeitvertrag beim Bruckner Orchester Linz. Nach dem Diplom wurde sie Stipendiatin der Orchesterakademie München und spielte als Akademistin und Aushilfe im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und im Bayerischen Staatsorchester. Außerdem absolvierte sie in dieser Zeit einen Trial als stellvertretende Solo-Oboistin im National Symphony Orchestra of Ireland. Ihr Lehrer in München war Stefan Schilli, von dem sie zuvor bereits ergänzend zum Studium unterrichtet wurde. Anschließend folgte ein Aufbaustudium bei Francois Leleux in München, bevor sie 2000 ein zweijähriges Engagement als Solo-Oboistin im Real Orquesta Sinfonica de Sevilla in Spanien erhielt. Sie wurde außerdem ausgewählt für das Schleswig-Holstein-Musikfestivalorchester und das Verbier Festivalorchester und gastierte beispielsweise im Münchner Rundfunkorchester, im Orquesta Filarmonica de Gran Canaria oder im Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und spielte unter so namhaften Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Bernhard Haitink, Lorin Maazel, Rafael Frühbeck de Burgos, Kent Nagano, Mstislav Rostropovich oder Placido Domingo. Als freischaffende Musikerin wurde sie gastweise als Solo - Oboistin beim Münchner Kammerorchester, im Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und im Symphonieorchester Vorarlberg engagiert. Insgesamt spielte sie in über 20 TVK-Orchestern - auf allen Positionen. Sie war mehrere Jahre Mitglied der Münchner Bachsolisten sowie der Philharmonie Festiva und spielt seit 2014 regelmäßig mit dem Bach Collegium München, zuletzt im März 2024 die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach (siehe rechte Leiste) im Herkulessaal und im Dezember 2023 das Weihnachtsoratorium (u. a. an der Seite von Hansjörg Schellenberger) in der Isarphilharmonie. Erfahrungen im Bereich Neuer Musik sammelte sie mit dem Ensemble Aventure, dem Xsemble sowie den Ensembles TrioLog und Zeitsprung.
Die mehrfache Stipendiatin gewann u. a. 1991 den 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, 1995 den 3. Preis beim British International Oboe Competition Isle of Wight und Förderpreis beim Internationalen Richard-Lauschmann-Oboenwettbewerb sowie 1998 den 1. Preis bei Torneo Internazionale di Musica Roma in Italien. Außerdem ist sie dreimalige Finalistin (beim Internationalen Musikwettbewerb Pacem in Terris in Bayreuth 1998 & 2001 sowie beim Gasteig-Musikpreis München 1999). Aufgetreten als Solistin ist sie u. a. beim Rheingau-Musik Festival und mit der Schlesischen Philharmonie Oppeln in Polen sowie als Kammermusikerin bzw. Ensemblemitglied z. B. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, bei den Bregenzer Festspielen oder beim Festival Klangspuren Schwaz.
Auf CD ist sie in dem kammermusikalischen Liederzyklus Die ferne Flöte von Kurt Brüggemann zu hören sowie in der 13teiligen CD-Box Große Klassik für kleine Hörer und als Mitglied der Philharmonie Festiva bei der Weltersteinspielung der Oper Merlin von Carl Goldmark, die einen ECHO - KLASSIK 2010 gewann.
Von 2015 bis 2019 war sie Lehrbeauftragte für Oboe an der Universität Mozarteum Salzburg. Ihre Studenten errangen Erfolge wie ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes und gewannen Wettbewerbspreise und hearings. Sowohl 2018 als auch 2019 fungierte sie als Jurorin beim österreichischen Musikwettbewerb Prima la Musica und war von 2016 bis 2019 außerdem ehrenamtlich Vorsitzende der Curricularkommission Instrumentalstudium der Universität Mozarteum Salzburg.
Susanne Schlusnus ist außerdem Staatlich geprüfte Physiotherapeutin und Heilpraktikerin beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie. Sie entwickelte ihre eigenen ganzheitlichen Konzepte PHYSIOBOE und Physio- und Mentalcoaching für Musiker (hervorgegangen aus dem Anfangskonzept Physiotherapie für Musiker) und unterrichtete damit von 2011 bis 2018 an der Akademie des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie mit Lehraufträgen an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (2013 - 2018) und an der Universität Mozarteum Salzburg (incl. Pre - College, 2016 - 2019). Zudem gab sie Kurse und Fortbildungen an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK, Schweiz), dem Leopold - Mozart Zentrum der Universität Augsburg und der Wiesbadener Musikakademie, bei den Musikschulwerken Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Südtirol sowie beim Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs. Eigene PHYSIOBOE-Kurse fanden 2023 im Schloßhotel Villa Westerberge (Aschersleben) und bei Reeds 'n stuff (Frankfurt a. M.) statt sowie 2024 im Holzbläserhaus Stephan Pieger (München), im Cityhotel Aschersleben und bei Musik Spiri zusammen mit Martin Danek (Winterthur, Schweiz). Im Februar 2024 gab sie einen gemeinsamen Meisterkurs mit Stefan Schilli in der Wolfgang Sawallisch-Akademie (Grassau am Chiemsee), der auch für 2025 wieder geplant ist.
Seit 2020 ist sie als Autorin tätig und lebte 2020/2021 mit einem Arbeitsstipendium in der in Zakopane (Polen) ansässigen Stiftung Willa Daro/Oboe Art. Physio- und Mentalcoaching für Musiker*innen erschien im Oktober 2021 beim Hamburger Verlag tredition und PHYSIOBOE - Physiologisches Oboespiel im März 2022 bei AULOS. Interviews zu PHYSIOBOE sind in den Fachmagazinen The Double Reed der International Double Reed Society (IDRS) (Vol. 46, 2/2022, S. 119) zu lesen sowie im Wiener Oboen-Journal (97. Ausgabe März 2023). Rezensionen sind in Das Orchester (07/08 2022, S. 61) und rohrblatt (37, 2022, Heft 3, S. 116) zu finden sowie eine Buchpräsentation im Wiener Oboen-Journal (96. Ausgabe Dezember 2022). Ihre im September 2022 gestartete begleitende Videoreihe auf YouTube PHYSIOBOE - Praxisbezogene Themenvideos und Entstehungsprozess des Praxisbuches erhielt insgesamt über 11.200 Aufrufe. Aktuell arbeitet sie an einem dritten Buch, das sich mit Dynamic Singing von Louis Bachner, dem Gesangslehrer ihres Urgroßonkels Heinrich Schlusnus, beschäftigt und am PHYSIOBOE Praxisbuch. Die 2. revidierte Auflage von PHYSIOBOE erschien im Oktober 2023.
2013 war sie Stipendiatin von Skisprung - Olympiasieger Toni Innauer und arbeitete in der Saison 2013/14 als Physiotherapeutin des Südkoreanischen Skisprungnationalteams im Skisprungweltcup u.a. bei der Vierschanzentournee. Einen Lehrauftrag an der Ludwig-Fresenius Berufsfachschule für Physiotherapie in München nahm sie 2019 nicht an.
Seit 2016 beschäftigt sich Susanne Schlusnus zusätzlich mit dem Theremin, dem ersten elektronischen Musikinstrument, welches als einziges berührungslos gespielt wird und 1920 von dem russischen Physiker Lev Termen erfunden wurde. Sie war Schülerin von Theremin-Virtuosin Carolina Eyck und durfte diese 2017 bereits im MDR - Sinfonieorchester im Gewandhaus zu Leipzig vertreten. Außerdem war sie im gleichen Jahr Gastdozentin bei der Theremin - Akademie Leipzig.
Auf YouTube betreibt sie einen weiteren Kanal mit über 1.850 Abonnenten, der sich spirituellen Themen widmet.
Überblick Ausbildungen
2007: Staatsexamen Physiotherapie an der IB - Medizinischen Akademie in Starnberg
- Manuelle Therapie bei Andreas Lehner (TOP PHYSIO München, 2009)
- Myofasziale Integration bei Benno Geißler (info.med Neutraubling, 2008/09)
2015: Erteilung der Heilpraktikererlaubnis vom Gesundheitsamt München für das Gebiet der Psychotherapie (Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz)
- Hypnotherapie bei Josef Bacher-Maurer (TherMedius Institut Lindau, 2014/15)
- Embodiment (Neurosystemisches Coaching) bei Susanna Kober (bfi Salzburg, 2019)
- Qi Gong bei Werner Tautermann (BIOENERGETIC Flachau, 1997)
- Geistiges Heilen bei Lumira (Kaufering, 2015)
- Meister der 12 Wege (Mindflow) bei Tom Mögele (Karlsruhe, 2014)
- Schulung der Wahrnehmung (Mediale Readings) bei Yvonne Grevenitz (München, 2015)